0815
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der über weblogs schreibt. schade, dass ich mir den pdf nicht runterladen kann.
"Beim Verarbeiten der Seite ist ein Fehler aufgetreten. Beim Lesen dieses Dokumentes ist ein Problem aufgetreten (109)" lautet die meldung.

109 hin oder her, hätte mich schon interessiert. die herangehensweise. und die fakultät.


s/m

die fesseln
des alltags lockern

wünschte sich
ein pärchen

und legte einander
handschellen an

Markus Prem; darüber gestolpert hier

nein, nicht weiblich - weibisch!

weibisch:

schwächlich, feige
jeder ratio diametral entgegen gesetzt.
passiv.
schwul.
kapriziös.
larmoyant.
hypersensibel, affektiert.
die masse ist weibisch (s. Le Bon)
und zu viel reden ist es auch ...

effeminatus=weibisch=weichlich=verweichlicht
effemino=verweichlichen=zum Weibe machen

laut nietzsche ist die rache weibisch, genau genommen bejaht er gleichsam alle leidenschaften des menschen - die rache nimmt er aus, die weibisch sei.


adamada=zart=weibisch
adamado=zart=weibisch


übersetzungsfehler? eine der üblichen verwechslungen von weiblich/weibisch (so wie launig/launisch)?

weibisch launisch / launig weiblich - der kleine unterschied?

zart ist feminin ist weiblich - geht gerade noch.

weibisch launisch ist der unterschied zur männlich rationalen änderung des verhaltens, der veränderten einschätzung einer situation und damit anders gelagerter reaktion.

wenn zwei das gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe.

heute weibisch ang'rührt eine launische tussi.

ein "konkurrenzloses Frauenhasserbuch", verspricht der klappentext, "Ein Lesebuch" - so der untertitel, erhältlich z.b. über amazon, dort nur noch second hand.

eine wunderbare textsammlung rund um "das wesen frau", in der die geistige elite unserer kulturgeschichte zu wort kommt, gut 2000 jahre weisheiten über das, was "die frau" auszeichnet, ihren wert bestimmt, über ihre aufgaben, den richtigen umgang mit ihr. kurz: die quintessenz des frauenbildes im partriarchat des abendländischen kulturkreises.

da finden sich stellen aus der bibel, texte von ovid, aristoteles, boccaccio, balzac, tolstoi, baudelaire, kant, schopenhaur, wedekind, nietzsche, martin luther, thomas mann, dali, weininger und einigen mehr.
das ist kulturgeschichte, schriften, die einen wesentlichen beitrag dazu leisteten, den zeitgeist - den logos - auf breiter ebene durchzusetzen.
das sind die großen denker, das sind die, deren erbe wir in uns tragen, jede/r von uns.
die frage ist nicht, ob wir davon geprägt sind, sondern wie bewußt oder unterbewußt diese prägung erlebt wird, wieweit wir in der lage sind zu erkennen, wie tief "normalisiertes denken", verankert in einem kulturellen kollektiven gedächtnis, in uns eingebrannt ist - und es uns überhaupt ermöglicht, jenseits dessen frei zu selektieren aus einem weit größeren möglichen erfahrungsschatz.

männer wie frauen sind wir geprägt von diesem jahrhunderte über kaum gewandelten schema von dem, was wir "sind", zu "sein haben" und selbstverständlich erkennen wir uns wieder in diesem sammelsurium aus über uns gezeichneten bildern, aus urteil gewordenen vorurteilen.
dieses kollektive gedächtnis, das wir in uns tragen, wird und muss sich im sinne einer self-fulfilling-prophecy in der einen oder anderen art in unserer realität manifestieren, wenn kein bewusster wille vorhanden ist, sich davon zu emanzipieren (und sogar dann).

die hartnäckigst durchgesetzte quotenregelung, die ausgeklügeltst per gesetz durchgesetzte arbeitsteilung im reproduktiven familiären bereich wird nichts an dem zwang ändern qua geschlecht vor allem in angstbesetzten situationen gewisse wesenszüge aufweisen zu MÜSSEN, solange wir nicht fähig sind, uns bewusst von dem wahn(SINN) zu emanzipieren, der ein naturgesetz hervorbringt aus wieder und wieder festgeschriebenem zeitgeist.

und dies geschieht zugleich subtiler und massiver weil "objektiver" als je zuvor, indem "wissenschaftliche erkenntnisse" einen platz in unseren alltagsmythen erobern, den sie frühestens seit freud in dem maß begannen einzunehmen.

unendlich brav im sinne der aufklärung sind wir so unglaublich gerne bereit uns immer noch der illusion einer wertfreien wissenschaft hinzugeben. einer wissenschaft, die aufzeigt was ist, weil "objektiv", allen voran die forschung im bereich der genetik sowie der hirnforschung.
"ja, klar, mann, testosteroninduziert linkshemisphären dominiert, wissenschaftlich erwiesen, der kann ja gar nicht anders" und selbstverständlich ebenso in der verkehrung.
"hör endlich auf, dir den kopf zu zerbrechen über persönlichkeits- und kulturgeschichtliche prägungen und begreife, kind, dass der feminismus ein quasi-religiöser irrglaube war, der das wichtigste von allem übersah, dass du nicht sein kannst, was du nicht bist, weil du vorbestimmt bist qua deiner biologie."

"männer und frauen sind einfach nicht gleich", höre ich immer wieder (und während mir früher meist meine gebärmutter und potenzielle mutterschaft um die ohren geknallt wurde, so ist es heute meine rechte gehirnhälfte).
aber ganz realistisch gesehen: no na. mann ist auch nicht gleich mann, und frau nicht gleich frau - so what?

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Das dritte Kapitel zunächst hat gezeigt, daß die Frau in Heniden, der Mann in gegliederten Inhalten lebt, daß das weibliche Geschlecht ein weniger bewußtes Leben führt als das männliche. Bewußtsein ist aber ein erkenntnistheoretischer und zugleich der psychologische Fundamentalbegriff. [...] Die psychischen Inhalte des Mannes sind nicht einfach die auseinandergefalteten und geformten weiblichen, sie sind nicht bloß aktuell was jene potentiell waren; sondern es steckt in ihnen von allem Anfang an noch ein qualitatives anderes. Die psychischen Inhalte des Mannes sind, selbst schon im ersten Henidenstadium, das sie stets zu überwinden trachten, bereits zur Begrifflichkeit angelegt, und vielleicht tendiert selbst alle Empfindung des Mannes von einem sehr frühen Stadium zum Begriffe. Das Weib selbst ist durchaus unbegrifflich veranlagt, in seinem Wahrnehmen wie in seinem Denken. [...]
Auch die Frauen mit dem besten und am wenigsten begrenzten Gedächtnis kommen über diese Manier der Synästhesien nie hinaus."


Otto Weininger: Das Weib: Keine Seele, kein Charakter, kein Genie; in: Fischer, Manfred S., Der geköpfte Unterleib. Ein Lesebuch, Ullstein Verlag, Frankfurt a.M., 1992

"Far from turning men into sex beasts, as feminists feared, mass porn killed their libido and their ability to relate to real women"

so naomi wolf in dem artikel The more you see the less you want in der sunday times vom 19. oktober 2003. auf diesen artikel werde ich mich in der folge beziehen.

andrea dworkin formulierte 1980 ihre these, dass pornografie uns immer mehr überrollen würde mit der konsequenz, dass männer beginnen würden, frauen nur nur noch unter dem blickwinkel des "porn stars" wahrzunehmen, was in weiterer folge einen anstieg von sexualdelikten nach sich ziehen würde ("a massive increase in rape would surely follow").

pornografie ist definitiv zu einem fixen bestandteil unseres lebens geworden. ihr ist kaum zu entkommen (nicht mal mit den besten spam-filtern).

nur welchen effekt hatte es wirklich? naomi wolf sieht im gegensatz zu andrea dworkin eine völlig andere auswirkung der omnipräsenz von pornografie. diese hätte im gegenteil den effekt zur folge, dass sie die libido des mannes realen frauen gegenüber abgetötet habe. in interviews gaben junge frauen an, sie könnten mit den frauen in pornos nicht mithalten. "Today, real naked women with their humanity and imperfections are just bad porn."

wolf meint das sexuelle desinteresse vieler männer wäre in der tatsache begründet, dass das ständige künstliche anregen des appetits es unglaublich erschwert, sich in real life noch anturnen zu lassen, erotik entstehen zu lassen.

in ihren augen wäre es wünschenswert gegen pornografie einzutreten, um der zwischenmenschlichen erotik wieder eine chance zu geben und verweist dabei auf andere kulturen mit der einleitung: "I am not advocating a return to the days of hiding female sexuality but I now understand that the power and charge of sex is maintained when there is some sacredness to it."

[moment mal: was zum teufel hat pornografie mit weiblicher sexualität zu tun?]

aber weiter im text.
wolf bricht also eine lanze für andere kulturen, in denen weibliche attribute niemals öffentlich zur schau gestellt werden. immerhin mit diesem nebensatz: "These culures may not be nice to women - ", aber - und jetzt kommt es: "but they understand the power of Eros."

äh - wie bitte? die sind zwar nicht nett zu frauen, aber von erotik verstehen sie was, dafür sind "wir" nett zu frauen und erlauben ihnen sogar, ihre sexualität zu schau zu stellen (z.b. als pornodarstellerinnen), um den preis, dass "uns" die erotik abhanden gekommen ist ...

verdammt nochmal bin ich zu blöd oder zu emanzenhaft verbohrt um hier spontan anderes empfinden zu können als brechreiz, oder ist da wirklich irgendwo gewaltig der wurm drinnen?

2 be continued!

dieStandard gratuliert. und ich mit ihr.

Der Feminismus kommt in die Jahre. Zwei bedeutende Mitstreiterinnen der Frauenbewegung feiern ihr 20-jähriges Bestehen: Das Magazin "an.schläge" und das Archiv "Stichwort" (...)

 
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