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nachdem ich durch höchst ärgerliche äußere umstände daran gehindert wurde, endlich zu erledigen, was schon lange erledigt sein sollte und gerade mit nassen haaren ziemlich planlos vor dem compi sitze, ist das DIE ideale gelegenheit, wiedermal etwas hirnwixerei zu betreiben.

vor kurzem hatte ich mal wieder viel freude mit einem forum bei oesterreich.orf.at.

anlass dazu war, dass das land oberösterreich folgendes beschlossen wurde:
    "Im offiziellen Umgang und auch in allen öffentlichen Aussendungen soll künftig darauf geachtet werden, Frauen und Männer getrennt anzusprechen.
erstaunlich, wieviel aufsehen soetwas im 21. jahrhundert noch erregen kann. und gerade die, die "den emanzen" immer vorwerfen, ihre "weiblichkeit" zu verleugnen und "mannweiber" zu sein bzw. sein zu wollen, können sich nicht minder darüber echauffieren, dass diese bösen kreaturen ALS FRAUEN in der sprache berücksichtigt werden wollen.

diese mangelnde berücksichtigung der geschlechterdifferenz ließe sich natürlich (wie meist proklamiert) als eine entscheidung für eine vereinfachung verstehen, was hier jedoch ausgeschlossen wird, ist die verschiedenheit selbst, in der sich das menschliche subjekt aufgrund des geschlechts konstituiert.

das weibliche subjekt findet im erkenntnisakt nicht nur die zu erkennende welt außerhalb seiner selbst und sich gegengesetzt vor, sondern auch sich selbst im anderen geschlecht und das zumeist nach wie vor als untergeordnet, als nicht-der-rede-wert.
0815tussi meinte am 3. Apr, 12:02:
warum dann eigentlich, wurde ich gefragt,
warum wehrst du dich so dagegen, wenn moderne wissenschaftliche erkenntnisse die differenz zwischen den geschlechtern proklamieren? - so das zeugs mit wahrnehmung und gehirnhälften und so. ist doch schön, dass wir anders sind und ist doch so viel positives dabei (mittlerweile) - unsere höhere emotionale intelligenz und das zeugs zum beispiel.

weil es mir vor allem darum geht, die auswirkungen eines phallischen gesellschaftssystems von den äußerungen der differenz zu trennen und nicht sofort darauf reinzufallen, wenn jene mit diesen vermischt werden.
zu leicht werden die auswirkungen von herrschaft stichwort sozialisation) als ursprüngliche differenz interpretiert. - oder andersrum: ursprüngliche differenz als auswirkung von herrschaft.

um sich auf einen solchen theoretischen unterscheidungsvorgang einzulassen, ist es unerlässlich bipolare gegensätze wie aktiv/passiv, höher/niedrig, /form/materie, kultur/natur, öffentlich/privat etc. aufzugeben. also alles, was in irgendeiner weise dem modell männlich/weiblich folgt und einen geschlechtlichen symbolismus beinhaltet.

sobald ein diskurs solche dichotomieen beinhaltet, sorry, da verabschiede ich mich dann lieber. :)  
kinomu antwortete am 5. Apr, 03:43:
Habe Sie
wirklich etwas gegen Dichothomien wie aktiv/passiv? Ist es nicht die geschlechtliche Zuordnung dieser Gegensatzpaare, die Sie stört?  
0815tussi meinte am 4. Apr, 07:33:
lesenswert!
via sexblog
    "(...) Längst ist es zum Konsens geworden, dass wir alle, Männer und Frauen, hormonelle Zeitbomben sind, deren biologische Uhren in unterschiedlichem Takt ticken. Allenthalben feiert der Soziobiologismus fröhliche Urständ – und das Dank der Erkenntnisse von Hirnforschern und Evolutionsbiologen, auf die sich die Autoren der Beziehungsratgeber wie auf die Newton’schen Gesetze berufen.(...)"
quelle: Der Tagesspiegel; 04.04.2003 





 
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