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vielleicht sollte ich wirklich einmal erklären, warum ich das hier mache, vielleicht ein bisschen ausführlicher als hier?

klar, kann eigentlich jeder/m wurscht sein und geht auch niemanden was an, aber ich bin zu sehr kind meiner zeit, um mich dem drang nach begründung entziehen zu können. das können ja nicht mal die, die sich dezidiert dagegen verwehren möchten - gegen den sinn, nicht gegen die öffentlichkeit - ich denke da an dieses grüppchen da zum beispiel.

eigentlich geht es mir großteils um einen versuch, nämlich den versuch, das unbewusst wirksame ideengeschichtliche erbe hinter bestimmten phänomenen zu erhellen - oder zumindest zu sammeln.

es geht mir um ich-konstruktionen, selbstkonstruktionen, rollenkonstruktionen, denn dem seit der "Dialektik der Aufklärung" ausgerufenen tod des subjektes entspricht nach wie vor die anstrengung ein weibliches subjekt erst zu konstruieren.
feministische wissenschaftlerInnen optieren einerseits für materialistische gesellschaftsverändernde visionen im sinne der gleichberechtigungskonzepte der aufklärung, während andere prinzipiell an einer beibehaltung der geschlechterdifferenz im sinne einer "weiblichen" aufwertung festhalten.

nur was ist "weiblich"?
weibliche "natur", sozialisation, genetik, mythos?

was unterscheidet mich als frau in meinem empfinden, erfahren, erleben von meinen vorfahrinnen? was war für sie liebe, begehren, lust, selbstverständnis im gegensatz zu mir heute und wo liegt der wandel?

es ist nicht immer leicht, den opfer-täterInnen-diskursen zu entgehen, auch wenn es mir um diese nicht gehen soll(te).

opfer bin ich qua geschlecht in einem patriarchalen system, ebenso wie täterin, mittäterin, in dem ich sie gleichermaßen weiter trage, die immer noch wirksamen geschlechtsschablonen - tag täglich, bewusster oder unbewusster. täterin nicht nur mir gegenüber, auch meinen geschlechtsgenossinnen und selbstverständlich auch männern gegenüber, die ebenso gefangen sind in ihren rollen ("männer sind schweine" - you know?)

ich bin auf der suche nach geschichte. frauengeschichte, geschlechtergeschichte. nicht systematisch, nicht strukturiert, auch nicht in der hoffnung aus der vergangenheit die zukunft ableiten zu können - die eine oder andere spekulation sei mir dennoch erlaubt.

ich bin auf der suche nach der geschichtlichkeit meines selbst, meiner liebe, meines begehrens, meiner lust, meiner hoffnungen, sehnsüchte, träume - so ich frau bin in einem europa am beginn des 21. jahrhunderts, mit einer lebenskonstruktion die offener ist als je zuvor - und vor allem nach den widersprüchen denen ich begegne tag für tag, in mir ebenso wie in festgeschriebenen und überlieferten konzepten.

vielleicht letztendlich sinnlos, auf jeden fall jedoch lustvoll.

 
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