es gibt phasen, in denen ich ihn wunderbar beherrsche, den schritt nach hinten, in dem - als wäre ich von einem öltuch bedeckt - sehr vieles an mir abperlt. der alte kampfgeist ist müde geworden und hängt träge in den seilen. warum auch immer anecken?
ich bin der vorurteile so müde und der zuschreibungen. schlimm genug eine verfechterin dieses "hässlichen" binnen-"i" zu sein (als hätten wir nicht andere probleme usw. usf.)
ich bin bekennende EMMA-leserin, das ist doch stigma genug.
und dennoch: wenn einmal etwas durchdringt und doch noch die alte wut hervorkitzelt, dann ist sie so schnell nicht mehr zu besänftigen, dann - es tut mir leid - ist kein platz mehr für einen weiteren tropfen in dem ohnehin schon überlaufenden fass.
und daher - ja daher wird es einmal noch lebendig hier.
das hier war der brocken von gestern, der im hals würgt.
nein, ich habe hier nicht vor eine lanze für frau lindner zu brechen. was ich persönlich von ihrer arbeit halte, meine sympathie oder antipathie tut an dieser stelle nichts zur sache.
mir geht es genau genommen um nicht mehr als DREI sätze.
drei mickrige sätze, die auch einfach als stilmittel einer eleganten einleitung gewertet werden könn(t)en:
"Sie ist sehr einsam. Der Sprung durch die gläserne Decke hat Narben in der Psyche hinterlassen. Sie misstraut allem und jedem."
und meine frage ist ganz einfach die:
wären diese sätze JEMALS möglich, würde es sich um einen mann handeln?
belehren sie mich bitte eines besseren und lassen sie ruhig die gläserne decke weg.
"Ihre Chancen, 2006 wie gewünscht für weitere fünf Jahre bestellt zu werden, tendieren gegen null."
weshalb? weil sie einsam ist? weil ihre "karrieregeilheit" (das muss eine frau doch sein, um die "gläserne decke" zu durchbrechen, daran würde ich nicht einmal zweifeln, so traurig es auch ist) selbstverständlich zulasten ihrer psyche ging? weil sie allem und jedem misstraut?
"Sie ist einsam." punkt.
woher bezieht der autor dieses wissen?
weil frauen an der spitze prinzipiell einsam sind? sein müssen eigentlich, der gerechtigkeit halber?
was will er uns damit sagen?
"mädels tut's brav heiraten und kinder kriegen und ja nicht zu hoch hinaus wollen, das macht nur einsam und hinterlässt narben in der psyche. nimmt euch zudem jede fähigkeit zu vertrauen, wem auch immer."?
nein, will er natürlich nicht. es ist doch "nur" ein nettes stilmittel, nicht?
und verpackt zudem mit sicherheit ein trauriges stück realität (für viele frauen, frau lindners situation erlaube ich mir wirklich nicht zu beurteilen) ohne es in frage zu stellen und die hintergründe zu beleuchten.
das ist eine art einen menschen in einer spitzenposition zu kritisieren mit der NUR frauen konfrontiert sind. uraltressentiments und vorurteile in inniger umarmung mit sachlicher kritik, aber immer mal zuerst die einen.
ich verstehe, was alice schwarzer so wütend machte im umgang mit angela merkel und sie letztlich zu dem satz bewegte:
Denn was auch immer sie täte - so tritt diese Frau nicht auf, die „demütig und akzeptierend den Wählerwillen zur Kenntnis” nahm. Genau darum wäre kein anderer als sie jetzt der wahre Systemwechsel.
und das OBWOHL sie lange in frage stellte, ob merkel auch nur annähernd den wünschen der feministinnen in ihrer politik gerecht werden könnte. - dass eine frau in einer solchen position natürlich ein "zeichen" wäre, steht ausser zweifel.
geschlecht allein ist zu wenig, keine frage. (gell benita!)
diese vorgehensweise in der kritik einer person zerreißt mich. schafft sympathien, wo per se nicht unbedingt welche beheimatet sein müssten.
wie ich das hasse!
Tante "Emma" beißt Frau Schröder"
titelte vor einiger zeit ORF.at und weiter:
"Darf man die Politik der ehemaligen Frauenministerin und jetzigen CDU-Chefin und Kanzlerkandidatin Angela Merkel kritisieren, wenn man selbst ein Dirndl trägt?"
natürlich darf man, verdammt nochmal. das sollte auch irgendwann einmal keine frage mehr sein und es tut weh, dass sie sich immer noch stellt, mir und anderen. die einzige frage die zählt ist doch WIE!!!
"Merkel hat nach Ansicht von Schröder-Köpf nicht genug Einblick in die Probleme berufstätiger Mütter."
aha. und das muss sie haben, um die anliegen von frauen zu vertreten, weil DAS haben frauen mal in erster linie zu sein: berufstätige MÜTTER.
es liegt mir absolut fern die probleme berufstätiger mütter herunterzuspielen. traurig genug, dass es nicht die probleme berufstätiger ELTERN sind.
dass einer frau jedoch angelastet wird, keine kinder zu haben, ist eine art der kritik, die selbstverständlich zurückgewiesen werden muss. das, nicht dass eine frau eine frau kritisiert.
aber was rege ich mich auf. wir in österreich sind da ja ohnehin viel weiter. zumindest hatten wir sogar einmal einen frauenminister.
tief durchatmen.
danke, geht schon wieder.
vermutlich bekomme ich meine tage
oder bin sexuell frustriert.
ich bin der vorurteile so müde und der zuschreibungen. schlimm genug eine verfechterin dieses "hässlichen" binnen-"i" zu sein (als hätten wir nicht andere probleme usw. usf.)
ich bin bekennende EMMA-leserin, das ist doch stigma genug.
und dennoch: wenn einmal etwas durchdringt und doch noch die alte wut hervorkitzelt, dann ist sie so schnell nicht mehr zu besänftigen, dann - es tut mir leid - ist kein platz mehr für einen weiteren tropfen in dem ohnehin schon überlaufenden fass.
und daher - ja daher wird es einmal noch lebendig hier.
das hier war der brocken von gestern, der im hals würgt.
nein, ich habe hier nicht vor eine lanze für frau lindner zu brechen. was ich persönlich von ihrer arbeit halte, meine sympathie oder antipathie tut an dieser stelle nichts zur sache.
mir geht es genau genommen um nicht mehr als DREI sätze.
drei mickrige sätze, die auch einfach als stilmittel einer eleganten einleitung gewertet werden könn(t)en:
"Sie ist sehr einsam. Der Sprung durch die gläserne Decke hat Narben in der Psyche hinterlassen. Sie misstraut allem und jedem."
und meine frage ist ganz einfach die:
wären diese sätze JEMALS möglich, würde es sich um einen mann handeln?
belehren sie mich bitte eines besseren und lassen sie ruhig die gläserne decke weg.
"Ihre Chancen, 2006 wie gewünscht für weitere fünf Jahre bestellt zu werden, tendieren gegen null."
weshalb? weil sie einsam ist? weil ihre "karrieregeilheit" (das muss eine frau doch sein, um die "gläserne decke" zu durchbrechen, daran würde ich nicht einmal zweifeln, so traurig es auch ist) selbstverständlich zulasten ihrer psyche ging? weil sie allem und jedem misstraut?
"Sie ist einsam." punkt.
woher bezieht der autor dieses wissen?
weil frauen an der spitze prinzipiell einsam sind? sein müssen eigentlich, der gerechtigkeit halber?
was will er uns damit sagen?
"mädels tut's brav heiraten und kinder kriegen und ja nicht zu hoch hinaus wollen, das macht nur einsam und hinterlässt narben in der psyche. nimmt euch zudem jede fähigkeit zu vertrauen, wem auch immer."?
nein, will er natürlich nicht. es ist doch "nur" ein nettes stilmittel, nicht?
und verpackt zudem mit sicherheit ein trauriges stück realität (für viele frauen, frau lindners situation erlaube ich mir wirklich nicht zu beurteilen) ohne es in frage zu stellen und die hintergründe zu beleuchten.
das ist eine art einen menschen in einer spitzenposition zu kritisieren mit der NUR frauen konfrontiert sind. uraltressentiments und vorurteile in inniger umarmung mit sachlicher kritik, aber immer mal zuerst die einen.
ich verstehe, was alice schwarzer so wütend machte im umgang mit angela merkel und sie letztlich zu dem satz bewegte:
Denn was auch immer sie täte - so tritt diese Frau nicht auf, die „demütig und akzeptierend den Wählerwillen zur Kenntnis” nahm. Genau darum wäre kein anderer als sie jetzt der wahre Systemwechsel.
und das OBWOHL sie lange in frage stellte, ob merkel auch nur annähernd den wünschen der feministinnen in ihrer politik gerecht werden könnte. - dass eine frau in einer solchen position natürlich ein "zeichen" wäre, steht ausser zweifel.
geschlecht allein ist zu wenig, keine frage. (gell benita!)
diese vorgehensweise in der kritik einer person zerreißt mich. schafft sympathien, wo per se nicht unbedingt welche beheimatet sein müssten.
wie ich das hasse!
Tante "Emma" beißt Frau Schröder"
titelte vor einiger zeit ORF.at und weiter:
"Darf man die Politik der ehemaligen Frauenministerin und jetzigen CDU-Chefin und Kanzlerkandidatin Angela Merkel kritisieren, wenn man selbst ein Dirndl trägt?"
natürlich darf man, verdammt nochmal. das sollte auch irgendwann einmal keine frage mehr sein und es tut weh, dass sie sich immer noch stellt, mir und anderen. die einzige frage die zählt ist doch WIE!!!
"Merkel hat nach Ansicht von Schröder-Köpf nicht genug Einblick in die Probleme berufstätiger Mütter."
aha. und das muss sie haben, um die anliegen von frauen zu vertreten, weil DAS haben frauen mal in erster linie zu sein: berufstätige MÜTTER.
es liegt mir absolut fern die probleme berufstätiger mütter herunterzuspielen. traurig genug, dass es nicht die probleme berufstätiger ELTERN sind.
dass einer frau jedoch angelastet wird, keine kinder zu haben, ist eine art der kritik, die selbstverständlich zurückgewiesen werden muss. das, nicht dass eine frau eine frau kritisiert.
aber was rege ich mich auf. wir in österreich sind da ja ohnehin viel weiter. zumindest hatten wir sogar einmal einen frauenminister.
tief durchatmen.
danke, geht schon wieder.
vermutlich bekomme ich meine tage
oder bin sexuell frustriert.
0815tussi - am Donnerstag, 29. September 2005, 21:14 - Rubrik: explosives